Geiser-Rüegger Friedrich, Kreuzwirt und Oberst

Friedrich Geiser kam am 12. Februar 1797 als Sohn des gleichnamigen Vaters Friedrich und der Elisabeth, geborene Dennler, auf die Welt.
Der Vater war Weinhändler und gehörte neben dem Arzt Georg Mumenthaler, dem Besitzer des Gasthofs Löwen und dem Gründer der Bierbrauerei, auch zu dem Konsortium von Wirten und Handelsleuten, die den bedeutenden Gasthof Kreuz 1808 mitsamt Scheune, Spycher und Hofstatt und zwei Gärten, also die ganze Kreuzliegenschft, von der Wittwe des Johann Günther von Meiniswil kauften.

Friedrich heiratete am 10. März 1820 Anna Katharina Rüegger, die Tochter des reichen Tuchhändlers aus dem „Rüeggerhaus“, das auf der andern Seite der Marktgasse dem Kreuz gegenüber lag (vgl. Bild). Zwei Jahre später, 1822, kaufte Friedrich die ganze Kreuzliegenschaft.

Friedrich Geiser gehörte zum Kreis jener fortschrittlichen Langenthaler, die beeinflusst von Pestalozzi die erste Sekundarschule (1833) gründeten. Er machte Karriere als Soldat. Vom jungen ungestümen Radikalen „Hauptmann Geiser“ mutierte er zum liberal-konservativen Grossrat „Oberst Geiser“.

Durch seine geschäftliche Tätigkeit, durch seinen Unternehmergeist gelangte er bald zu einem beträchtlichen Reichtum. Friedrich Geiser wurde zum Gründer einer grossen Eisenwarenhandlung – später GECO. Dank seinem grossen Beziehungsnetz logierten bedeutende Gäste jeweils im Kreuz und der Gasthof war zu seiner Zeit „die Langenhtaler Adresse“.

Geiser starb 1870, wie es im Totenregister heisst, durch einen „schnellen Tod durch Hirnschlag“. Seine Frau Anna-Katharina war ihm im Tod vorausgegangen.

Die Nachfolge hatte Friedrich bereits geregelt und das Kreuz seinen Nachkommen übertragen, zunächst seinem Sohn Abraham Friedrich, später dessen Bruder Hans Geiser-Mumenthaler.


Literatur:
Walter Pfenninger: Langenthaler Gaststätten, einst und jetzt, 1979
J.R.Meyer: 100 Jahre Sekundarschule Langenthal, 1933


Dieser Text wurde vom ehemaligen Langenthaler Stadtchronisten Simon Kuert zusammengestellt.


Bild:
Das Rüegger-Haus, gegenüber dem Kreuz gelegen. Vorgängerbau der Dennler’schen Apotheke. Hier wuchs Anna Katharina Rüegger, die Frau von Friedrich Geiser, auf.

Rüegger-Haus