Grogg Fritz, Autobauer

Fritz Grogg ist am 21. Juni 1861 auf dem Gutsbetrieb des ehemaligen Klosters St. Urban geboren worden. 1924 ist er in Langenthal gestorben. Der in Untersteckholz heimatberechtigte Grogg war der Sohn des Johannes Grogg, welcher im Gutsbetrieb des ehemaligen Klosters die Wagnerei führte.
1889 verheiratete sich Fritz Grogg mit der Roggwilerin Marie Kohler. Sie gebar ihm fünf Töchter und drei Knaben. Fritz Grogg besuchte in Langenthal die Sekundarschule und machte bei seinem Vater in St. Urban eine Wagnerlehre. In Genf und Paris liess er sich ausbilden und erlangte 1888 das Diplom "Maitre menuisière voitures". Im gleichen Jahr begann Fritz Grogg in Langenthal in einer kleinen Wagnerwerkstatt am Sagibach erste Wagen herzustellen. Diese wurde bald zu klein, Grogg dislozierte an die Melchnaustrasse, später an das damalige Aufhabengässchen (heute Herzogstrasse). Er begann mit der Konstruktion und Fabrikation von Nutzfahrzeugen. Bald erhielt Grogg Grossaufträge der Post für Postfahrzeuge und erlangte bei der Landesausstellung 1914 eine Silbermedaille. 1922 erfolgte ein erster Aufbau auf ein Automobilfahrgestell, die Fabrikmarke "Ley" entstand. Es war ein Geschäftsreisewagen für die Porzellanfabrik Langenthal. Später produzierte er das "Langenthaler Cabriolet".

Fritz Grogg half mit beim Aufbau der Gewerbeschule und betätigte sich auch politisch als Gemeinderat. Zudem war er Präsident der Primarschul- und Handwerkerschulkommission. Grogg war überzeugter Grütlianer und begeisterter Sänger im Männerchor.
Zwei Jahre nach seinem Tod wurde die bisherige Einzelfirma in eine Kollektivgesellschaft umgewandelt, und 1929 siedelte die Firma an den heutigen Standort an der Zürich-Bern-Strasse.
 
Dieser Text wurde vom ehemaligen Langenthaler Stadtchronisten Simon Kuert zusammengestellt.