Ende der Ersparniskasse für das Amt Aarwangen

1996

Am 25. November 1994 fusionierte die 1867 gegründete Leihkasse Langenthal (ab 1900 Bank in Langenthal) mit dem Schweizerischen Bankverein. Ein traditionsreiches Langenthaler Unternehmen löste sich in eine Schweizerische Gesellschaft auf. Anderthalb Jahre später, am 21. Februar 1996 orientierte der Verwaltungsrat der Ersparniskasse für das Amt Aarwangen, dass die Eidg. Bankenkommission der EKL nahegelegt habe, sich einer Grossbank anzuschliessen. Der Verwaltungsrat schloss sich der Empfehlung an und fusionierte mit der UBS.

Die Ersparniskasse für das Amt Aarwangen war in den Oberaargauer Gemeinden verankert, besonders auch in Langenthal. Sie war die älteste Bank im Oberaargau. Bereits 1823 war sie gegründet worden. Das mit dem philanthropischen Ziel, „in hiesiger Gegend den Wohlstand durch Sparsamkeit zu befördern, und allen Einwohnern des Amtsbezirks Wangen, besonders aber Handwerkern, Taglöhnern und Dienstboten, Eltern und Vormündern, Taufpathen und andern Wohltätern einen sicheren zinstragenden Aufbewahrungsort für ihre Ersparnisse, Geschenke oder Vergabungen zu gewähren“.

Durch Jahrzehnte diente die EKL mit einer vorsichtigen Geldpolitik dem Gewerbe und den Gemeinden. Entsprechend zeigten sich die Gemeinde- und Gewerbevertreter von der Nachricht der Fusion mit einer Grossbank auch schockiert. Das Gewerbe verlor einen verlässlichen Partner und die Gemeinden eine Bank, die oft mithalf, kulturelle Projekte in den Gemeinden zu realisieren.

Kurz vor der Uebernahme hatte die Ersparniskasse im Jurapark ihr neues, modernes Bankgebäude realisiert.


Weiteführende Literatur
Metall-Textil-Porzellan-Frites und Chips. Langenthaler Wirtschaftsgeschichte, Heimatblätter 2004


Dieser Text wurde von Langenthals ehemaligem Stadtchronisten Simon Kuert verfasst.


Bild:
Das EKL-Gebäude 1996 (Foto: Margrit Kohler)

Bild: Ersparniskasse Langenthal