Im Spannungsfeld zwischen Burgundern und Alemannen

500 - 600

Im Rahmen der Ausgrabungen des Archäologischen Dienstes konnte auch ein frühmittelalterliches Reihengräberfeld freigelegt werden. Es wurden 93 ost-west gerichtete Bestattungen festgestellt. Die Belegung des Gräberfeldes beginnt um 540/550 und endet im letzten Drittel des 7. Jahrhunderts. Aufgrund der Funde in den Gräbern konnten die Archäologen verschiedene Phasen der Bestattungen ausmachen – ebenfalls konnte festgestellt werden, zu welchem Bevölkerungsraum die Grabbeigaben in einer Beziehung standen.

Zwischen 540/580 waren beschlaglose Eisen- und Buntmetallschnallen sowie massive Kurzsaxe in Mode. Im frühen 7. Jahrhundert (580-610) kamen Gürtel mit Beschlägen auf, die sich zu zwei bis dreiteiligen Garnituren entwickelten. Später (610-640) setzte das Verzieren der Gürtelbeschläge mit Tauschierung ein, zunächst mit Silberfäden, später auch bichrom. Nun überwogen die Breitsaxe. Die letzte Phase zeichnet sich durch mehrteilige Gürtelgarnituren und mittlere Breitsaxe aus.

„Für das 6. Jahrhundert lassen sich enge Beziehungen zum fränkischen Gebiet zwischen Seine und Rhein feststellen. Aus diesen Gebieten könnten Menschen eingewandert sein….im 7. Jahrhundert findet eine Umorientierung vor allem in die Gebiete beidseits des Hochrheins und des Bodensees statt….“ (zit nach: Ramstein/ Hartmann. Unterhard, S. 161)


Vgl. dazu:
Informationen des Archäologischen Dienst des Kantons Bern auf dieser Webseite:
Archäologie in Langenthal“.


Literatur

Ramstein/Hartmann 2008
Marianne Ramstein und Chantal Hartmann, Langenthal, Unterhard. Gräberfeld und Siedlungsreste der Hallstatt- und Latènezeit, der römischen Epoche und des Frühmittelalters. Bern 2008.
412 S.; Fr.75.–; ISBN 978-3-907663-13-4. Zu beziehen im Buchhandel oder beim Verlag Rub Media: buch@rubmedia.ch

Glauser/Bacher/Cueni 2005
Kathrin Glauser, René Bacher und Andreas Cueni, Langenthal, Kirchenfeld/Geissbergweg. Rettungsgrabungen 2000-04: latènezeitliches Brandgrab und römischer Gutshof. Archäologie im Kanton Bern 6A, 225–231.
685 S.; Fr. 83.–; ISBN 3-907663-04-7. Zu beziehen beim ADB: adb@erz.be.ch