Schloss Thunstetten

Das Schloss Thunstetten wurde zwischen 1713 und 1715 im Auftrag von Hieronymus von Erlach nach Plänen des berühmten Pariser Architekten Joseph Abeille erbaut.

Als Baumeister wurde Abraham Jenner von Bern engagiert. Das Schloss Thunstetten übernahm die Vorreiterrolle in der Einführung der französischen Bauart im Stile Louis XIV. in Bern.

Aussichtsreich an der Schmalseite eines länglichen Hügels gelegen, dominiert das Schloss die Landschaft. Es besteht aus dem eingeschossigen Hochparterrebau des Herrenhauses, dem Corps de Logis, das im Zentrum der Anlage unter einem mächtigen Walmdach steht und zwei Seitenflügeln. Die langen fünfteiligen Seitenflügel formen zusammen mit dem Corps des Logis den tiefen Ehrenhof, die Cour d’entrée. Dieser wird von einer bedachten Mauer abgeschlossen, in deren Mitte sich ein überwölbtes Gitterportal öffnet. Die Fassade des Herrenhauses ist durch eine Reihe hoher schlanker Fenster gegliedert und von einem mächtigen Walmdach gekrönt.

Bei der Renovation nach 1970 wurde die ursprüngliche Bemalung der Sandsteinfassade entdeckt. Die Farbe wurde aus Kalk und Rebstock-Asche hergestellt. Das Schlossdach mit seinen Lukarnen und Kaminaufsätzen strahlt eine französische Eleganz aus. Auf der anderen Seite des Corps de Logis erstreckt sich der Garten, der einen intensiven Einbezug in die Schlossarchitektur erfahren hat. Dabei ist der leitende Grundsatz die völlige Symmetrie.

Die gesamte Anlage des Schlosses Thunstetten entspricht damit mustergültig dem Model des Herrschaftshauses «Palais entre Cour et Jardin». Dieser Herrenhaustypus fand als Ideal einen grossen Nachhall beim Bau und Umbau von vielen anderen Anlagen dieser Zeit, unter anderen auch beim zweiten, für Hieronymus von Erlach 1721 bis 1725 erbauten Landsitz, dem Schloss Hindelbank.

Museum
Das Museum vermittelt Einblicke in die 300-jährige Geschichte des ersten barocken Schlosses auf bernischem Boden, von den Anfängen bis in die Gegenwart. Der Schwerpunkt der Ausstellung liegt auf Hieronymus von Erlach. Ein weiterer Schwerpunkt wurde auf die letzte Besitzerfamilie gelegt, die Familie Le Grand, welche das Schloss mehr als 100 Jahre bis 1970 bewohnt hat.

Wie die Patrizier residierten und repräsentierten erfährt man hinter der prachtvollen Fassade. Das Schloss Thunstetten ist eine einzigartige Verbindung von fürstlichem Glanz mit ländlicher Einfachheit. Die Ausstellung ist geprägt von Fotografien und wertvollen Zeitdokumenten, von subtilem Einsatz modernster interaktiver Museumstechnik wie 3D - “Fotoshow” und spannenden Inszenierungen.

Führungen (öffentlich und auf Anfrage) sowie diverse Veranstaltungen ergänzen das Angebot des Museums.

Zur Entspannung lädt der Schlosspark mit herrlichem Ausblick auf Bützberg und die Jura-Kette ein. Ein Schlosscafé mit Museumsshop rundet den Besuch im Schloss Thunstetten harmonisch ab.

Schlosscafé
Das Schlosscafé befindet sich im Vorraum der ehemaligen Schlossküche. Während die Inneneinrichtung durch die Verknüpfung von alten und modernen Elementen für ein stilvolles Ambiente sorgt, lädt der behagliche Schlossinnenhof bei schönem Wetter zum Verweilen ein.

Hier können Sie Ihren Museumsbesuch bei einer duftenden Tasse Kaffee starten oder bei einem zünftigen Landvogten-Zvieriplättli und einem Glas Wein ausklingen lassen. Während der Öffnungszeiten des Museums wird hier eine kreative und abwechslungsreiche Bistroküche zu moderaten Preisen serviert.

Bild Schloss Thunstetten
Schloss Thunstetten